

Kunst & Kultur
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Fünf Fragen an Elisabeth Mayer
Unter dem Dach der der zahlreichen Flower Power Veranstaltungen im Jahr 2023 hat Elisabeth Mayer von Mai bis Oktober 2023 zahlreiche Workshops
im Rahmen der Ausstellung „La vie en Rose“ im Museum Brandhorst gehalten, in denen Sie die Teilnehmenden angeleitet hat, virtuelle Blumenwelten zu gestalten. Wir haben mit Ihr darüber gesprochen.
Was ist das Besondere am dreidimensionalen, virtuellen Malen?
Das Besondere an Malen in Virtual Reality ist in erster Linie die Dimensionalität. Viele unsere Teilnehmende haben wenig bis kaum Erfahrungen mit VR und fangen erst klein mit ihren virtuellen Blumen an. Es ist dann spannend zu beobachten, wenn sie merken, dass sie nicht auf eine zweidimensionale Leinwand beschränkt sind. Dann fangen sie an, sich in alle Richtungen zu bewegen. Sie wachsen in das Medium rein und ihre Blumen wachsen mit!
Du hast Dich für die Software Open Brush entschieden, kannst Du uns sagen, warum?
Von allen VR Gestaltungprogrammen hat mir Open Brush am Besten gefallen. Die Software ist entstanden aus den Open Source Code von Tilt Brush von Google. Die Interaktion mit der Software ist sehr intuitiv und daher perfekt für solche Workshops. Man stelle sich vor, man sei ein:e Künstler:in: In einer Hand hat man einen Pinsel und in der anderen die Palette. Genauso funktioniert es in Open Brush. Zudem ist Open Brush auch kostenlos und läuft auf den meisten VR-Headsets.
Hatten die Teilnehmenden bereits Erfahrung in VR und falls nicht, war das ein Problem?
Die meisten Teilnehmende hatten keine bis wenig Erfahrung in VR, aber das war für uns kein Problem. Wir hatten immer eine betreuende Person pro Brille, die zuerst eine Einführung in VR (also das Headset) gegeben haben, danach eine Vorstellung von Open Brush. Nachdem die Teilnehmenden dann Zeit hatten, Open Brush kennenzulernen, wurden sie gebeten, eine Blume zu malen. Die paar Teilnehmende, die schon viel VR Erfahrung hatten, haben sich direkt in die Gestaltung ihrer Blume gestürzt!
Wie war das Feedback der Teilnehmenden?
Allgemein war das Feedback zum Workshop sehr positiv. Wir haben auch es geschafft, wenn jemand sich nicht getraut hat, selber eine Blume zu malen, dass sie in VR die Blumen der anderen bewundern durften (sonst konnten sie “nur” auf zwei externen Bildschirmen zuschauen). Das Thema Blumen hat auch für viele unsere Teilnehmenden VR zugänglicher gemacht. Es gab ein paar Teilnehmende, die anfangs skeptisch waren, und andere, die Sorgen hatten über Simulation Sickness. Doch mit dem Angebot, “nur” mal in der Brille zu schauen, hat sich die Mehrheit dann schnell umentschieden und hat selbst Blumen gestaltet.
Wo können wir die virtuelle Blumenwiese erleben?
Aktuell ist die Blumenwiese zweidimensional. Es war mir wichtig, dass Teilnehmende ihre Blumen nach Hause mitnehmen können und das geht (aktuell noch) am Besten in einem Bildformat. Die virtuelle Blumenwiese findet man hier.
In der Zukunft ist es aber durchaus denkbar, von Open Brush’s 3D Export zu profitieren und die dreidimensionalen Blumen zu sammeln und daraus eine eigene VR Anwendung zu gestalten!
Und wenn ihr auch virtuelle Blumenwiesen gestalten wollen, braucht ihr auf jeden Fall eine VR-Brille und ein VR-Gestaltungsprogramm, beim Workshop haben wir Meta Quest 2 benutzt und Open Brush. Danach braucht ihr auf jeden Fall Zeit, um einerseits alle Funktionen und Optionen von Open Brush auszuprobieren und anderseits eine eigene virtuelle Blume zu gestalten.
Danke an meine Helfenden Chris, Betül und Shila für die tatkräftige Unterstützung! Und an den XR HUB Bavaria für die Hardware!