Wissenschaft

Jenseits der Schwerkraft


MEDIENTAGE MÜNCHEN 2021 vom 25. bis 29. Oktober

Take a rocket to space and explore the ISS

München – Nicht nur wissenschaftlicher Durchbruch und spektakuläre filmische Erfahrung, sondern auch ein Lerneffekt mit weitreichenden Folgen für die Verbindung zwischen Menschen und Umwelt: Im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN stellte Paul Raphael (Studio Felix & Paul, Montreal) das größte Filmprojekt vor, das jemals im Weltraum gedreht wurde.

Als vierteilige, mit dem Emmy Award ausgezeichnete Serie begleitet die Produktion „Space Explorers: The ISS Experience“, die auch in der XR AREA der MEDIENTAGE Expo zu sehen war, acht Astronauten auf lebensverändernden Missionen an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Nach fast einem Jahrzehnt Entwicklungszeit wurde „The ISS Experience“ über einen Zeitraum von zwei Jahren mit exklusivem Zugang zur ISS-Besatzung gedreht. Mit Hilfe von Virtual-, Mixed- und Augmented-Reality-Elementen bietet die Serie einen gleichzeitig epischen und intimen Einblick in die Wunder und Herausforderungen des Lebens im Orbit.

„Voraussetzung für einen Aufenthalt im All ist, sich des Menschseins bewusst zu sein“, sagte die Astronautin Dr. Suzanna Randall im Gespräch mit Paul Raphael und Moderator Wolfgang Kerler (Community 1E9). Neben ihrer Tätigkeit als Astrophysikerin an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in München bereitet sie sich im Rahmen der privaten Initiative „Die Astronautin“ als erste deutsche Frau auf ihren Flug zur ISS vor. Paul Raphaels Produktion beschrieb sie als äußerst alltagsgetreu – wenn sich in einem Umfeld der Schwerelosigkeit überhaupt von „Alltag“ sprechen lasse. „Ein Film für die Sinne, der in Zero Gravity eintauchen lässt und zeigt, wie fragil und schutzbedürftig unser Lebensraum ist.“

Möglich gemacht haben das außergewöhnliche Projekt laut Raphael die kreative Einbindung der beteiligten Astronauten, speziell für diesen Zweck entwickelte Kameras, die von der Erde aus bedient werden konnten, enger wissenschaftlicher Austausch mit der NASA, eigens konzipierte Präsentationsflächen und die beharrliche Vision, einem Millionenpublikum die „fremdeste aller Welten“ zugänglich zu machen. Trotz der wissenschaftlichen Ausrichtung betonten sowohl Raphael als auch Randall die emotionale Qualität des Materials. „Indem wir auch zeigen, wie verwundbar die Erde ist, haben wir Herzen berührt“, erklärte Raphael. Ob dies dazu beitragen könne, neben abenteuerlustigen Milliardären mehr Menschen einen „echten“ Aufenthalt im All zu ermöglichen? „In zehn bis 15 Jahren werden viertelstündige Rundflüge für ein paar Tausend Euro möglich sein“, prognostizierte Randall. Aufenthalte auf der ISS bleiben ihrer Einschätzung nach sehr reichen Menschen vorbehalten. Der nächste All-Ausflug für Paul Raphaels Filmtechnik steht indes schon fest: Es geht auf den Mond.

Wer das Gespräch verpasst hat, kann es hier nachsehen:

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