

Kunst & Kultur
Kunst & Kultur
Spätestens seit dem Rebranding von Facebook zu Meta ist es in aller Munde: Das Metaverse. Gemeint ist dabei die Erweiterung des vorhandenen Internets in einen allumfassenden Raum unseres Seins und unserer Sinne. Daten erhalten dort zunehmend physische Form, analoge und digitale Ereignisse werden zu haptischer Gestaltung im digitalen Raum – alles generiert in Echtzeit. Hier zeigt sich plakativ die Essenz einer neuen Herangehensweise an Kreativität und Gestaltung, die Daten als Basis nutzt, um diese in immer neue, sich wandelnde Formen zu transformieren, die uns emotional und inhaltlich berühren können. Dabei sind es besonders die führenden Unternehmen der Technologieszene, die bereits das Potenzial dieser neuen Denkweise für sich entdeckt haben und dadurch – zwischenzeitlich millionenfach skaliert und potenziert – die Entscheidungen dieser Algorithmen auf der Welt verbreiten. Wie bei jedem Paradigmenwechsel stehen wir als Gesellschaft an einem Scheideweg, wohin sie sich entwickelt und wie die Einführung neuartiger Denkweisen unser Leben verändert. So scheint es wichtig, das Kreativmodell dieser neuen Gestaltungsparadigmen offenzulegen und in diesem Prozess ein gemeinsames Vokabular zu schaffen, um die für “Nichttechnologen” schwer greifbaren Arbeits- und Herangehensweisen der datenbasierten Entscheidungsfindung und parametrisch-algorithmischen Gestaltung für jedermann zugänglich zu machen. So können Gestalterinnen und Gestalter sowie Kreativschaffende in die Lage versetzt werden, diese neue Welt mitzugestalten und einen alternativen Standpunkt zum Einfluss der digitalen Vermarktungsmaschinen á la Facebook und Co. zu schaffen.
Patrik Hübner ist Experte im Bereich Generatives Design, ein spannendes Feld des angewandten Designs, das neue Räume durch die Verschmelzung von Daten, Menschlicher Interaktion, Programmierung und Künstlicher Intelligenz schafft.