Kunst & Kultur
Einakter von Leonora Carrington
Augmented Reality-Sommertheater in Augsburg und Ingolstadt
bereits ab Ende Juli 23 im Stadtraum in Ingolstadt und in Augsburg
Die neue Koproduktion des Stadttheaters Ingolstadt und des Staatstheater Augsburg »Ein Flanellnachthemd« setzt den surrealistischen Einakter von Leonora Carrington in Augmented Reality im Stadtraum um – bestens geeignet für das Sommerwetter.
Leonora Carrington beschreibt in ihrem surrealistischen Einakter »Ein Flanellnachthemd« rätselhafte Miniaturen, die sich zeitgleich in unterschiedlichen Räumen eines Hauses abspielen – als Inszenierung auf einer Theater-Bühne nur schwer umsetzbar, jedoch wie geschaffen für die unendlichen Möglichkeiten des Digitaltheaters. Einer strengen inneren Logik folgend, erschafft Carrington magisch-düstere Bilder, in denen die Grenze zwischen Realität und (Alp-)Traum verzerrt wird. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein junger Mann namens Nud, der vergeblich versucht, von der strickenden Dwyn ein Flanellnachthemd zu kaufen, während eine dreihändige Schattengestalt den Küchentisch in Brand steckt. In Gesellschaft eines als Schwan verkleideten Wesens wirft das Kind Arawn im Stockwerk darüber Pfeile auf eine Schneiderpuppe und in der Dachmansarde wiegt sich ein echter schwarzer Schwan im Rhythmus der Küchenuhr. Gleichzeitig tagt im Keller eine gespenstische Festgesellschaft – gekleidet in Flanellnachthemden.
Nicht zum ersten Mal kooperieren das Stadttheater Ingolstadt und das Staatstheater Augsburg in Sachen Digitaltheater miteinander. Bereits für die in der Branche wegweisende, hybride Virtual Reality-Oper »Orfeo ed Euridice« wurden Mittel und Ressourcen gebündelt. Mit der Koproduktion »Ein Flanellnachthemd« gehen die beiden Häuser nun einen Schritt weiter: Während das Staatstheater Augsburg die digitale Infrastruktur beisteuert und beispielsweise den Dreh vor Greenscreen (Ort: Heimspiel GmbH) sowie den Bau der digitalen Räume ermöglicht (Raummodellierung und Programmierung: Benjamin Seuffert, Projektleitung: Tina Lorenz), kommen die Kostüme aus den Ingolstädter Werkstätten (Ausstattung: Amelie Seeger). Konzept und Idee stammen von Nachwuchs-Regisseur Lukas Joshua Baueregger (Staatstheater Augsburg) und Sparte X-Dramaturgin Agnes Szedlak (Stadttheater Ingolstadt).
Für die Proben und Aufnahmen sind drei Schauspieler:innen aus Ingolstadt (Sebastian Kremkow, Ingrid Cannonier, Manuela Brugger)zur gemeinsamen Arbeit mit den ebenfalls drei Augsburger Kollegen (Andrej Kaminsky, Gerald Fiedler, Kai Windhövel) angereist – eine Besonderheit und ein großer Vorteil des Digitaltheaters, denn im normalen Theaterbetrieb mit Vorstellungen und Verpflichtungen an den Heimat-Bühnen wäre eine so zeitintensive Zusammenarbeit kaum möglich.
Zum Download von Inszenierungsfotos gelangen Sie unter diesem Link.
Foto: Jan-Pieter Fuhr